Unsere Lehrenden – Prof. Dr. Matten

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Prof. Dr. Marc A. Matten
Prof. Dr. Marc A. Matten – Globalgeschichtsschreibung und Transfergeschichte anders denken

Am heutigen Montag geht die Interviewreihe „Unsere Lehrenden @SinoFAU“ weiter mit Herrn Prof. Dr. Marc A. Matten! Seit 2009 ist Herr Matten Professor für Zeitgeschichte Chinas am Lehrstuhl für Sinologie der FAU Erlangen-Nürnberg.

Getroffen haben wir Prof. Matten virtuell in den Räumen seines neuen Projekts „Writing History with China – Chinese Concepts in Transnational Historiography“, finanziert von der Volkswagen-Stiftung.

Der Ursprung des Projekts liege in seiner anhaltenden Faszination für politische Ideengeschichte, Globalgeschichte und kulturelle Transfer- oder Austauschbeziehungen, kurz gesagt „wie Ideen, Werte und Weltbilder global wandern.“ Aus der Forschung zur Geschichte Chinas zum 19. und 20. Jahrhundert wisse man, dass viele europäische Ideen und Werte von Europa nach China geflossen seien. „Dieser Transfer ist immer beeinflusst von einer Transformation, das heißt also, dass Demokratie und Menschenrechte in China etwas anderes bedeuten als hier, ist sozusagen das Ergebnis des Transfers und der anschließenden Transformation“. Das Projekt konzentriere sich nun darauf, was passiert, wenn sich die Transferrichtung verschiebt, führt Prof. Matten aus. Brandaktuell sei etwa die Frage was in einer globalisierten Welt passiert, wenn chinesische Vorstellungen und Werte, Forschungsmethoden und Antworten auf gesellschaftspolitische Fragen auch außerhalb der Chinas Verbreitung finden. Dies lasse sich nicht nur in Bereichen wie Menschenrechte und Wissenschaftsfreiheit, sondern auch in den Ansätzen zur Globalgeschichte erkennen.

Auf sein Magisterstudium in Sinologie, Japanologie und Volkswirtschaftslehre mit Auslandsaufenthalten an der Jilin-Universität in Changchun und der Waseda- Universität in Tokyo folgte 2007 die Promotion im Fach Sinologie an der Universität Bonn mit dem Titel Die Grenzen des Chinesischen. Über die Stiftung einer nationalen Identität in China zu Beginn des 20. Jahrhunderts (erschienen 2009 bei Harrassowitz).

Politische Ideengeschichte und nationale Identitätsdiskurse prägen auch heute noch seine Forschung. Im Sommersemester 2021 unterrichtete er einen BA-6 Kurs zum Thema „Globalgeschichte in China“ und ein MA-2 Modul in welchem er chinesische Populärgeschichte thematisiert.

Warum das Buch So fing es an. Erfahrungen mit neuen Zeiten von Edgar Snow den Beginn seiner Leidenschaft für die Sinologie darstellt und was es mit der „Asymmetrie des Unwissens“ auf sich hat findet ihr im Video heraus.

Hier geht es zu Prof. Mattens Projekt: https://www.writing-history-with-china.phil.fau.de

 

 

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