Vortragsreihe: Wissenschaft unter Druck – Nürnberg als Medienzentrum Europas nach der Erfindung des Drucks mit beweglichen Lettern

Die Frontseite des sogenannten "Diamantsutra" um 600 vor Christus.

Im Jahr 2022 wendet sich die Vortragsreihe der ersten Medienrevolution zu. Die Wiedererfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern von Johannes Gutenberg in der Mitte des 15. Jahrhunderts ist ohne Zweifel eine der größten und einflussreichsten technischen Errungenschaften der menschlichen Geschichte. Es ist in der Wissenschaftsgeschichte unumstritten, dass diese Erfindung eine treibende Kraft hinter der wissenschaftlichen Revolution war. Gerade die Nürnberger Buchdrucker und Verleger Regiomontanus, Anton Koberger, Johannes Petreius und ihre bayerischen Kollegen Erhard Ratdolt und Peter Apian leisteten einen beträchtlichen Beitrag zur frühen Druckgeschichte der mathematischen Wissenschaften.

In diesem Rahmen hält u.a. Frau Prof. Dr. Dr. Bréard einen Vortrag zum Thema:

Tinte, Papier, Blockdruck – Die Erfindung des Buchdrucks in China und seine Verbreitung in Ostasien

Die frühesten Texte wurden vermutlich von chinesischen Mönchen um 600 v. Chr. gedruckt, wobei der erste eine Sammlung buddhistischer Schriften ist, das Diamant-Sutra, das etwa 868 während der Tang-Dynastie erschien. Das Buch, das mehr als 1000 Jahre lang in einer Höhle in der Nähe von Dunhuang im Nordwesten Chinas versiegelt blieb, bevor es im Jahr 1900 entdeckt wurde, wurde im Blockdruckverfahren hergestellt. Ähnliche Methoden wurden zur gleichen Zeit auch in Korea und Japan angewandt und selbst in China noch im 19. Jahrhundert. Die Geschichte des Buchdrucks in Ostasien ist aber nicht nur eine technische, sie ist auch eine politische, die in diesem Vortrag mit hinterfragt wird.

Der Vortrag findet statt: Mittwoch, 26.10.2022, 19:00 – 20:30 Uhr

 

Weiter Informationen zur Vortragsreihe und dem Programm finden Sie auf der Website des Art & Friedrich e.v.