Die Sprache der chinesischen Mathematik – Andrea Bréard ist Humboldt-Professorin

Das Logo der Alexander von Humboldt-Stiftung.
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Die Sprache der chinesischen Mathematik

Andrea Bréards Hauptthema ist die Geschichte der chinesischen Mathematik vom späten imperialen Zeitalter bis ins 20. Jahrhundert. Dabei blickt sie weit über die Geschichte der Mathematik in China hinaus: Bréard verbindet die Geschichte der Wirtschaft mit politischer Geschichte und Sozialgeschichte und gibt so Aufschluss über die Entwicklung der Geistesgeschichte Chinas insgesamt. Konkret wird dies beispielsweise in ihren Forschungen zur Geschichte statistischer Methoden im administrativen und politischen Kontext. Hier konnte Bréard aufzeigen, wie ein moderner Staat und der Bereich der Statistik gleichzeitig geschaffen wurden.

Zugleich legt sie in ihrer Forschung dar, wie die wissenschaftliche Kultur Chinas von eigenen Werten geprägt ist, die sich aus der Kulturgeschichte des Landes ergeben – und die auf den ersten Blick nicht immer den Standards westlich geprägter Wissenschaft entsprechen. Mit Arbeiten wie diesen findet Bréard nicht nur in der Mathematik, sondern auch in der Sinologie und der Geschichte der Naturwissenschaften Beachtung.

Als Humboldt-Professorin an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg ist sie neue Direktorin des Internationalen Kollegs für Geisteswissenschaftliche Forschung. Mit ihrem Hintergrund als Mathematikerin, Wissenschaftshistorikerin, Sinologin und Philosophin soll Andrea Bréard neue, interdisziplinäre Perspektiven in die Geschichte der Naturwissenschaften einbringen und thematisch die Erforschung der Prognostizierung stärken.

Das Video der Alexander von Humboldt-Stiftung über Frau Prof. Dr. Bréards Arbeit zur Sprache der chinesischen Mathematik finden Sie auf dem YouTube-Kanal der Stiftung.