China-Exkursion 2019: Die Geschichte des Perlflussdeltas

Am Sonntag den 03.03.2019 traten wir, eine Gruppe von zehn StudentInnen und zwei Dozentinnen, unsere Reise ins ferne China an. Nach einem langen Flug kamen wir am Abend des nächsten Tages wohlbehalten in Guangzhou an und schon am nächsten Morgen starteten wir mit dem Programm. Dieses wurde an jedem Ort durch einen Vortrag eines Exkursionsteilnehmers abgerundet.

Ein Banyan Baum

Der erste Programmpunkt war das Guangzhou Museum 广州博物馆, das auf der Höhe eines Hügels inmitten eines großen Parks lag.

Dort konnten wir einen ersten Eindruck von Guangzhous Geschichte und Entwicklung gewinnen. Im Anschluss machten wir uns auf in die Stadt zu einem Mittagessen und dem Besuch des Banyan Baum Tempels 六榕寺. Besonders beeindruckend waren dabei die Banyan Bäume, welche mit Hilfe anderer Bäume zur vollen Größe erwachsen. Abends erkundeten wir die New Town 珠江新城 Guangzhous.

Am zweiten Tag besuchten wir das Mausoleum des berühmten Nanyue Königs 西汉南越王博物馆. Dort konnten wir die originale Grabstätte des Königs sehen und seine Schätze aus der Zeit der Nanyue bewundern.

Der Eingang zum Mausoleum des Nanyue-Königs

Am Nachmittag haben wir die Lingnan 岭南 Architektur anhand der Chen Clan Ancestral Hall 陈家祠 nachvollzogen und dadurch einen guten Eindruck von der Architektur der späten Qing sowie der frühen Republikzeit im traditionellen kantonesischen Architekturstil bekommen. Anschließend konnten wir auf der bekannten Beijing Road ein traditionelles chinesisches Abendessen – Hotpot – genießen.

Vor der Sun Yat-sen Memorial Hall in Guangzhou

Am letzten Tag in Guangzhou besuchten wir die Sun Yat-sen Memorial Hall 中山纪念堂. Diese unterscheidet sich von anderen dadurch, dass sie nicht rein als Denkmal dient, sondern zusätzlich noch immer als Veranstaltungshalle dient. Bevor wir uns auf den Weg zum Bahnhof machten, um nach Shenzhen zu fahren, nutzten wir die Gelegenheit, ein buddhistisches Restaurant auszuprobieren.

die maritime Befestigung Dapeng

In Shenzhen angekommen, verbrachten wir den nächsten Tag an der Küste in der alten chinesischen Festung Dapeng Fortress Ancient Town 大鹏城, die einen Einblick in die maritime Verteidigung während der frühen Ming-Dynastie gab. Nach einer langen Fahrt zurück in die Stadt, besichtigten wir das Stadtzentrum bevor wir den Abend bei einem gemütlichen Shaokao 烧烤, das ist chinesisches BBQ, ausklingen ließen.

Die halbe Reise bereits hinter uns, besuchten wir am sechsten Tag unserer Exkursion die Shenzhen Book City 深圳书城 – einer der fünf  Buchmärkte Shenzhens und gleichzeitig der größte in China. Dabei hatten wir die Möglichkeit, verschiedene Arbeiten aus allen möglichen Bereichen der Literatur anzuschauen und uns in die Werke diverser Autoren einzulesen.

die beeindruckende Skyline auf unserem Weg zur Peak Tram

Am nächsten Tag traten wir unseren Weg zur letzten Station der Exkursion an und überquerten zu Fuß die Grenze nach Hongkong. Dort angekommen spazierten wir zur berühmten Tram, um den Victoria Peak 太平山 und den Peak Tower zu erkunden und die Aussicht auf die Skyline von Hongkong zu genießen.

Während unseres Besuchs an der City University of Hongkong 香港城市大學 am darauffolgenden Tag wurden wir freundlich empfangen und nahmen an einer Unterrichtsstunde der Hongkonger Geschichtsstudenten teil. In dieser präsentierten sowohl die Hongkonger Studierenden als auch wir kurze Vorträge zu diversen Themen, die wir bei einem anschließenden Austausch in kleinen Gruppen vertiefen konnten.

Gruppenfoto in der City University of Hongkong

Daraufhin wurden wir zu einem typisch kantonesischen Mittagessen, Dim Sum  点心, eingeladen, bei dem wir Kontakte knüpfen und die chinesische Sprache vertiefen konnten. Bei der Bibliotheksführung am Nachmittag hatten wir die Gelegenheit die Räumlichkeiten der Universität zu bestaunen und lernten schlussendlich chinesische Masterstudenten bei Kaffee und Kuchen kennen. In zahlreichen Gesprächen bekamen wir Einblicke in den Studienalltag der City University und teilten unsere studentischen Eindrücke. Hier möchten wir besonderen Dank an alle Beteiligten der City University aussprechen, die uns diese hervorragende Erfahrung ermöglicht haben. Vor allem bedanken wir uns bei unseren Gastgebern Prof. Dr. Hon Tze-ki 韓子奇 und Prof. Dr. Chan Hok Yin 陳學然, die uns während dieser Zeit durchgehend begleitet haben und uns die Möglichkeit boten, an diesem Programm teilzunehmen.

in der Wong Tai Sin Tempelanlage

Am neunten Tag der Reise wandten wir uns der religiösen Seite Hongkongs zu und besuchten zuerst den Wong Tai Sin Tempel 黄大仙祠, wo verschiedene Arten des Wahrsagens bestaunt werden konnten. Eine abenteuerliche Busfahrt brachte uns daraufhin zum entlegenen großen Buddha 大佛und dem dazugehörigen Po Lin Tempel 寳蓮禪寺.

Am nächsten Tag fuhren wir mit der Fähre für einen Tagestrip von Hongkong Island nach Macau. Die etwa 50 Kilometer westlich von Hongkong gelegene Sonderverwaltungszone und frühere portugiesische Kolonie stellte sowohl eine interessante architektonische Sehenswürdigkeit, als auch einen durch die Kolonialgeschichte geprägten Ort dar.

der Ausblick auf das Meer in Macau

Nach der Ankunft schauten wir uns zunächst die modernen Casinos und Hotelanlagen an, bevor wir in die Innenstadt gingen, wo wir wenige Spuren der Lingnan-Architektur inmitten portugiesischer Gebäude vorfanden. Die Pauluskirche, die die Geschichte der Jesuiten und somit der christlichen Mission in Macau erzählt, bot den Höhepunkt des Tages. Als wir abends wieder in Hongkong angekommen waren, besuchten wir einen Nachtmarkt und genossen chinesisches Streetfood.

die Skyline von Hongkong Island bei Nacht

Der letzte Tag begann mit Recherchearbeit in der Bibliothek des University Service Centre for China Studies an der Chinese University of Hongkong und bot allen die Möglichkeit, Buchrecherche zu selbst ausgewählten Themen zu betreiben. Wir verabschiedeten uns von einer gelungenen Reise und traten am Abend die Heimreise nach Deutschland an.